Liebevolle Abgrenzung – ein Praxisfall:
Als Erstes möchte ich mich bei einer meiner Klienten bedanken, da ich mit ihrer freundlichen Genehmigung folgendes schildern darf:
Meine Klienten Anna* kam zu mir – mit ihren Hautproblemen.
Nun ist für dieses Krankheitsbild wohl ein Dermatologe eigentlich der richtige Ansprechpartner.
Nur war Anna laut eigener Aussage schon sehr lange mit mäßigem Erfolg immer wieder bei diversen Hautärzten gewesen. Niemand konnte ihr helfen. Im Gegenteil schien es sich immer weiter zu verschlimmern.
Je oller, je doller
Anna hatte selber bereits einen gewissen Zusammenhang erkennen können:
Je mehr Stress sie in der Familie oder Arbeit erlebte, und dadurch ihre Gefühle von Überforderung, Druck, Sorgen etc. anstiegen, je mehr stellte sich auch das Problem mit ihrer Haut dar.
„Ja, ja, ich brauche mehr Ruhe.“, war ein Satz- gefolgt von: „Aber ich kann doch nicht einfach NEIN sagen!“
Die anderen verlassen sich doch auf mich
Vielleicht geht es Dir auch öfter so:
Du hast Dinge versprochen. Du hilfst anderen gerne. Und Du willst niemanden hängen lassen.
Selbst, wenn sich im Laufe der Zeit die Unterstützung für andere als Qual für Dich entpuppt.
Die Haut ist die Grenze des Körpers
Das unser Körper eine Begrenzung besitzt, die wir Haut nennen, war ihr klar.
Und das mit dieser Begrenzung etwas nicht passte auch. Es rebellierte etwas – sichtbar auf der Haut und unsichtbar in Anna.
Es fehlte an Abgrenzung. Eine Grenze für sich selbst ziehen. Liebevoll – für sich und anderen gegenüber.
Die Idee fand sie gut. Das wollte sie auch gerne – nur wie geht sowas? Liebevolle Abgrenzung?
Ich will schon, aber ich weiß nicht wie
Einfach „nein zu sagen“, ist auch nicht leicht.
Niemand möchte zurückgewiesen werden und somit möchten viele eben auch niemanden zurückweisen. So auch hier.
Nur die Alternative „nichts zu sagen“ und zusätzlich noch alles in sich hineinfressen, feuert Gefühle wie Zorn, Wut und Groll usw. noch weiter an. Auf sich und auf andere.
Am Ende explodiert es unter Umständen in einem riesigen „Knall“. So sieht keine angenehme Lösung aus.
Ein Nein zu Dir, ist ein Ja zu mir
Sicherlich schon mal gehört oder gelesen. Klingt logisch und einfach – und dann kommt die Umsetzung.
Grundsätzlich heißt Nein nicht gleich Ablehnung. Es bedeutet ja nur, dass im Moment meine nötige Kraft nicht reicht.
Und wenn man im ersten Augenblick nein sagt, ist dies auch nicht in Stein gemeißelt.
Letztendlich tankt man Kraft und ist dann wieder voll da.
Schöner Nebeneffekt: auch der Gegenüber bekommt die Chance sich zu entwickeln und seine Lösungen zu finden.
(Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden 😉)
Voraussetzung: ich bin mir sicher
Und hier ergibt sich schon die nächste Herausforderung.
Ich muss mir sicher sein. Mit mir. Ich bin mit mir im Reinen und nehme mich an wie ich bin. Ich bin ehrlich mit mir, d.h. ich akzeptiere, dass ich nicht alles kann.
Nicht alles auf einmal geht, man auch mal um Hilfe bitten darf und evtl. kleine Schritte geht. Mit Pausen. Das darf sein.
Dies scheint mit oft das Schwerste. Das Gefühl anzunehmen und sich nicht zu schämen, wenn man nicht alles schafft.
Auf Dich verlassen können
Wenn Du dich hierbei nicht verunsichern lässt, bist du genau in diesen Moment jemand, auf den man sich verlassen kann.
Es sind klare Grenzen – klare Angaben mit dem man umgehen kann.
Anna erkannte für sich, dass keiner ihrer Lieben möchte, dass sie sich selbst verlassen und überfordert fühlen solle. Und sie mochte dies ja nun auch nicht.
Im kleinen Beginnen
Der liebevolle Umgang mit sich selbst, ein Anerkennen seiner Möglichkeiten führt auch zu einem liebevollen Umgang mit anderen – selbst bei einem „Nein“.
Für Anna waren diese Erkenntnisse eine wunderbare Unterstützung bei der Gesundung ihrer Grenzen – körperlich wie auch mental.
Liebevolle Abgrenzung ist möglich
Kannst Du auch oft genug nicht so „Nein“ sagen, wie Du möchtest – dann melde Dich gerne bei mir.
Ich begleite Dich gerne auf Deinem Weg.
Melde Dich gerne für ein kostenloses Erstgespräch bei mir.
Herzlichst
